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nach Beirût.RÂS EL-ʿAIN. 24. Route 447 ʿAwwâtîn an dem Punkte, wo eine Linie, von Tyrus über Maʿschûk
gezogen, die Hügelkette schneidet. Viele Gewölbe der dort be-
findlichen
Felsgräber sind eingestürzt, die Gräber leer und ohne
Inschriften. Man geht auf dem Wege nach Kabr Hîram (S. 395), bis
man r. Gräber findet, und steigt dann den Hügel hinan, woselbst man
auf diese Todtenstadt stossen wird.

Die Leitungen bei Maʿschûk kommen von Râs el-ʿAin, das 1 St.
von Tyrus, ¼ St. vom Meer entfernt liegt. Man geht dem Meeres-
ufer
nach; von el-Maʿschûk aus geht man auf der ʿAkkastrasse nach
W., dann nach S.; rechts hat man einige Gärten. Nach 35 Minuten
erreicht man eine neuere Anlage, die Reschîdîye, eine Gründung
von Reschîd Pascha. Hier finden sich zwei grosse Wasserbehälter,
die etwas über den Boden emporragen und von denen eine Wasser-
leitung
ausgeht; Ueberreste von Mühlen finden sich hier. Um das
Wasser auf die Höhe des Aquaeductes zu heben, hat man hohe Re-
servoirs
mit dicken Mauern um die Quelle herum gebaut. Der Aquae-
duct
mit den Bogen ist wahrscheinlich römisch und jüngeren Datums
als die Wasserrinne, die aus grossen Quadern gebaut oder in den Fel-
sen
gehauen ist. In 10 Minuten erreicht man das achteckige Haupt-
reservoir
von Râs el-ʿAin. Die Langseiten desselben sind ungleich
und nicht alle Seiten alt. Im Innern ist der Schacht auscementirt;
die Wassersäule hat aber bereits den Tragkranz unterwühlt und über-
strömt
ihn, um unbenutzt sich nach dem Meere hin zu ergiessen.
Man kann bis zur Fläche des Wassers hinauf reiten. Zwischen
diesem Reservoir und den andern SW. gelegenen war eine Verbin-
dung
; der Aquaeduct ist an einzelnen Stellen 34,5m über dem
Boden; wo das Wasser seine Rinne überfluthet hat, haben sich Sta-
lactiten
gebildet. Die südlichen Behälter sind zwei viereckige
neben einander liegende Brunnen mit 4,5m hoher Fassung; der grös-
sere
ist 10m lang und ebenso breit, der kleinere nur 3,6m breit.
Die Mauern bestehen theilweise aus grossen Quadern. Ein Aquae-
duct
mit Spitzbogen aus arabischer Zeit läuft von hier gegen das
Meer hin. Die Behälter sind wohl alle aus römischer Zeit; im Mittel-
alter
wurden sie Salomo zugeschrieben (Hohes Lied 9, 15). In der
Umgebung wurde Zuckerrohr gepflanzt; noch heute ist die Gegend
lieblich grün.

Auch nach SO. ist die Umgegend von Tyrus reich an Alter-
thümern
. Bei dem Dorfe Dêr Kânûn, etwa ½ St. SO. von
Râs el-ʿAin, sind merkwürdige Figuren in den Felsen gehauen. Die
Umgebung von Dêr Kânûn ist voll von Felshöhlen, weiterhin gegen
Kleile zu finden sich Necropolen und Sarcophage, freilich ohne be-
sondern
Luxus; nirgendwo trifft man bedeutende architectonische
Verzierungen oder gar Tempelruinen. Ueberall in der ganzen Um-
gegend
waren es bloss reiche Bauerndörfer, welche ihre Felscisternen,
Oelkeltern und Gräber hatten; so auch im angrenzenden jüdischen
Gebiet, denn Ascher und ein Theil von Naphtali scheinen nach der
babylon. Gefangenschaft ganz unter dem Einfluss von Tyrus ge-
standen
zu haben.